HomeAktuellesBerichte und Daten über IsraelAngebote
Autor: Ray Datum: 19/04/2004 03:18:46
@Phips

Das Problem mit der Integration ist ja, dass sie verschlafen wurde.
-----

da ist was dran. Deshalb spreche ich die arabischen Staaten auch nicht frei.

TRotzdem muss man bedenken:

1.es war nicht deren Problem. Man wollte das Problem auf ihre Kosten lösen. Das geht so nicht in Ordnung.

2. Die Staaten waren alle instabil. Istabile Staaten sind nicht dazu geeignet, reibungslos Integration von Fremden durchzuführen.

3. Die Palis waren Fremde. Es gibt keine arabische Einheit. Weder kulturell, noch religiös, noch politisch. Die Palis haben einen völlig anderen Background als Ägypter oder Syrer.

Nordfinnen und Südspanier verbindet politisch mehr miteinander. Aber ob man Unmassen Südspanier einfach mal so ans Eismeer verlegen könnte ;-)

4.Auch ne Dreiviertelmillion sind viele Leute. V.a.in Ländern mit geringer Bevölkerung.

5. Jordanien ist ein schlechtes Beispiel, denn grade dort war die Integration am gefährlichsten. Bei einem König, der nur wenige Prozent der Bevölkerung als Rückhalt hat.

6. Die Aussage "Jordanien ist Palästina" ist so sinnig wie die Aussage Brooklyn ist Israel. Auch wenn in den USA mehr Juden leben als in Israel.

Wenn man vom rein nationalistischen und den Grenzen mal weggeht, ist es völlig egal, wo welche Nation sitzt. Wo die MENSCHEN sitzen, da ist die Heimat.

Und da gehören Palis aus Hebron nach Hebron, und nicht nach Amman. In Palästina haben sie ihre Wurzeln, ihre Existenz, ihre Friedhöfe, Olivenhaine etc.pp.

------
Das eine Integration möglich gewesen wäre, zeigt sich daran, dass auch Israel 800.000 arabische Juden in seine Gesellschaft integrieren musste.
------

Falsch. Israel WOLLTE diese Leute, da sie halfen, einem Gleichgewicht mit den Arabern entegenzuwirken. Ähnlich wie in den 90ern dann ne Million Russen. Die waren alle willkommen als "Menschenmaterial". Umgekehrt WOLLTEN die arabischen Juden auch nach Israel (kein Wunder). V.a. die grossen Bastionen aus dem Irak und Marokko sowie auch die Äthiopier und Jemeniten waren heilfroh.

Bei den Palis ist es anders. Weder wollten die nach Beirut, Amman oder Damaskus, noch wollte Beirut, Amman oder Damaskus die Palis.

Wenn beide Seiten wollen, ist Intergation leichter als wenn keine Seite will.

Im übrigen zeigt auch Israel (das viel stabiler ist als die arabischen Staaten), dass Integration verdammt schwer ist. Immerhin ist die Gefahr, innerlich zu zerfallen, in Israel derzeit viel grösser als Feinde von aussen.

Fehlt der gemeinsame Feind, dann verbindet Gush Shalom mit Gush Emunim......NICHTS. Keinerlei gemeinsame Definition von Staat, Nation, Religion, nicht mal von "Jude".

Und die Russen, die ihre eigenen Viertel, ihre eigene Sprache etc. haben und pflegen, sind auch kein Paradebeispiel für Integration. Das Missverhältnis von (ca 50%) Aschkenasim und (ca 50%) Sefarden in der Politk (alles andere als fifty fifty) zeigt dies ebenfalls. Da sind die einen ganz klar die Besserwertigen.

Wenn da schon so ein Intergationsproblem ist, wen wunderts, dass der Libanon oder Jordanien keine Freude an den Palis haben. Die übwerhaupt nicht integriert werden wollten, sondern immer auf eine Rückkehr spekulierten.

-------
Auch die Palis müssten eigentlich froh sein, in islamischen Staaten leben zu können, als im sich jüdisch definierenden Israel....
-------

Die Palis sind nicht alle Muslime (deshalb sind auch viele Terrororganisationen von Christen geführt), zum anderen ist Religion nicht alles.

Die Palis lebten vor Ort unter diversen Herrschern, bis hin zu den Türken und den Briten, die sie beide nicht mochten. Bei den Palis sehr oft zu hören:

"Die Türken waren viel brutaler als die Israelis, die machten wenig Federlesens und knüpften einen ganz schnell an einen Baum. Und auch die Briten waren net zimperlich. EINES haben aber beide gemein: sie haben das Land nicht angetastet".

Weder haben sie Palis vertrieben, noch eigene Population grossartig angesiedelt, noch Plantagen und Haine zerstört oder gar ganze Dörfer.

Wer sich ruhig verhielt, konnte auf seinem Land leben.

Und genau das ist der Unterschied zu den Israelis.



Tja, und parallel dazu kommt das damals sehr in Mode gekommene Nation-Building. Nicht grade eine gute Region, wo dann Zionismus (Nation-Building par excellence) und palästinensischer Nationalismus (heut in jedem Politkbuch für die Entstehung von Nationalbewegungen) aufeinandertreffen.


Dem könnte man noch 100 andere Gründe hinzufügen, die das ganze komplex machen. Da ist einseitige Schuldzuweisung nicht angebracht.

STOP!  - 2 Beiträge Polit-Administrator 20/04/2004 14:30:42
@Phips  - 4 Beiträge Ray 19/04/2004 03:18:46
  RE: @Phips Joseph02 19/04/2004 20:05:44
    RE: RE: @Phips Ray 21/04/2004 13:41:05
  RE: @Phips Phips 19/04/2004 19:34:19
    RE: RE: @Phips Ray 21/04/2004 13:38:43
Herzlichen Dank an die Christen von der Mahnwache! jedermann 19/04/2004 02:35:50