“Die Palästinenser haben uns gezeigt, wer besser ist”, lautete die Überschrift in der israelischen Tageszeitung Ma’ariv. 83 % der 53.000 Schüler in den palästinensischen Gebieten haben erfolgreich das Abitur abgeschlossen, in Israel hingegen schafften es nur 66 % der 80.000 Schüler. Dies war für Palästinenserchef Jassir Arafat Grund genug, um eine Pressekonferenz in Ramallah einzuberufen, in der er die palästinensischen Schüler lobte und ihren pädagogischen Erfolg seiner Führung zuschrieb. „Wir danken Allah dafür, dass wir trotz der israelischen Eroberung solche Ergebnisse erzielt haben“, so Arafat. 2.000 Palästinenser nahmen an der Abiturprüfung während ihrer Haft in israelischen Gefängnissen teil.

Nablus-Razzia während Abitur

Als im Juni israelische Sicherheitskräfte mehrere Tage lang eine Razzia in Nablus durchführten, standen der israelische Militärstab und der Sicherheitsdienst vor einem Problem. 350 palästinensische Schüler sollten während dieser militärischen Operation in Nablus das Abitur machen. Israelische Offiziere grübelten eine ganze Nacht lang darüber nach, wie eine praktische Lösung aussehen könnte, die es den Schülern während der Ausgangssperre erlaubten würde, in ihren Schulen an den Abiturprüfungen teilzunehmen, während Israel auf der Suche nach Terroristen war. Israel nahm schließlich Rücksicht auf die palästinensischen Abiturienten und gewährte den Schülern trotz Sperre freien Zugang zu den Schulen, während israelische Soldaten Haus um Haus durchsuchten.